Donnerstag, 30. Oktober 2008

Wüste vs. Berge...

... ich kann mich einfach nicht entscheiden!


Ganz zu Beginn möchte ich erst einmal alle beruhigen: Mir geht es gut, ich bin gesund und glücklich :) Hier das Beweisfoto:







Ich komm nur leider aus Zeitmangel recht selten zum Schreiben geschweige denn ins Internet.

Der Süden Arizonas besitzt eine atemberaubende Landschaft und ich kann wirklich nicht sagen, ob ich die Wüste mit den vielen Kakteen, Palmen und Wüstentieren oder die Berge mit den teilweise äußerst skurillen Felsformationen lieber mag.

Je näher man hier zum Meeresspiegel kommt, desto heißer ist es natürlich. Derzeit sind es „unten“ etwa 40 Grad im Schatten (in den Städten wie Phoenix teilweise noch mehr) und bei uns in 2.000m Höhe waren es heute wieder 28 Grad im Schatten. Dazu weht hier allerdings meist eine frische Brise, die man dann „unten“ oft vermisst.

In manchen Wüstenregionen sieht man die Wüste schon vor lauter Kakteen nicht mehr, was für mich als Zimmer-Kaktus-Liebhaber ein tolles Bild ist. Dabei kann man die verschiedensten Arten von Kakteen bestaunen. Die höchsten sind aber die Saguaros (siehe Bild), die mich nicht selten um so einiges überragen.

Bei dem nächsten Bild müsst ihr mal genauer hinschauen. Da ist der ganze Berg mit diesen Kakteen übersäht. So sehen hier manche Abschnitte aus – da kommt man aus dem Staunen kaum raus.

Aber auch die Tierwelt ist hier faszinierend: Sowohl in der Wüste als auch in den Bergen wimmelt es von Echsen verschiedener Größe und Farbe. Ich habe zahlreiche Fotos von diesen Echsen, die einen mit etwas Glück auch recht nah ran lassen. Aber das beste Foto ist mir doch von einer Echse in Gefangenschaft gelungen, die nicht so schnell davon rennen konnte wie ihre frei lebenden Artgenossen.


Herrlich sind auch die Antilopenherden, die wir gelegentlich beim Ausritt treffen. Ein sagenhaftes Bild, v.a. wenn sie ihre schnellen und hohen Sprünge zeigen. Weiterhin sind an jeder Ecke Scharen von Wachteln anzutreffen, die immer eilig im Gänsemarsch (wirklich in einer geraden Linie) geschäftig hin und hersausen oder direkt im Gebüsch besonders geräuschvoll davon flattern und damit die Pferde erschrecken. Diese Vögel sind eine Art Wahrzeichen für Arizona, da sie einfach zu dieser Gegend gehören. Ebenso wie die sogenannten Roadrunner (ganz hübsche, größere Vögel mit extrem flinken Beinen – leider bisher zu flink für meine Kamera). Und das Allerbeste zum Schluss: Kolibris in freier Wildbahn! Ich wollte schon immer mal Kolibris beobachten und muss sagen, dass es mir diese winzigen Vögelchen auch in natura richtig angetan haben. Hier folgen zwei Bilder von verschiedenfarbigen Kolibris, die durch ihre schnellen Richtungswelchsel eine echte Geduldsprobe für jeden Fotografen darstellen.

Wenn man ganz viel Glück hat, kommt man auch in den Genuss, Papageien zu beobachten. Die leben aber mehr in den baumreicheren Gegenden – also nicht direkt vor unserem Haus so wie die anderen bisher genannten Tiere.

Leider gibt es aber auch Tiere, denen ich ungern begegne. Diese Woche erst musste ich mit in den Zweikampf mit einer Schwarzen Witwe begeben. Oder mit Klapperschlangen, die sich zum Glück zu dieser Jahreszeit vergraben und erst mal unter der Erde bleiben. Da ich nicht unbedingt meine Kamera zücke, wenn ich eine Schlange sehe, muss ein Foto von einer Klapperschlangenart in Gefangenschaft herhalten.

Damit ihr seht, dass ich mir die wilden Tiere nicht ausdenke, kommt hier ein Warnschild, das man auf den Wanderwegen in den Bergen auffinden kann:

Letzten Montag bin ich zum Wandern in die Chiricahua Mountains gefahren, die wirklich unverwechselbare Formationen an den Tag legen. Übrigens dürft ihr euch nicht über die manchmal komischen und untypisch englischen Namen wundern. Da wir so nah an der mexikanischen Grenze sind (ich wird von dem Grenzwachdienst immer gefragt, ob ich jemanden im Kofferraum oder so verstecke ;)), findet man auch viele mexikanische Namen für Orte und Berge, wie z.B. Sierra Vista, Nogales, Huachaca und eben Chiricahua. Jedenfalls sieht es dort in den Bergen so aus:


Dort gibt es verschiedene Trails mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen. Ich habe für den Anfang (und weil ich spät dran war) eine Route ausgesucht, für die man gute 3 Stunden braucht. Viele große Worte finde ich zu der Wanderschaft nicht. Ich kann nur eins sagen: Mich hat es teilweise schlichtweg umgehauen! Einfach beeindruckend und Aussichten, die man nicht einfangen geschweige denn beschreiben kann! Dieser Tag war ganz nach meinem Geschmack…

Letztendlich ist es aber doch die Kombination von beiden – Wüste und Berge – was diese Gegend hier so unverwechselbar macht.

1 Kommentar:

Erik hat gesagt…

Wow sehr schicke Bilder Mausi! Und der Hut steht dir wie immer super. Hoffe nur, dass du die Zweikämpfe mit dem Getier immer fein gewinnst! :) Viele Küsse, dein Spatz