Mittwoch, 1. Oktober 2008

Amerika, Arizona, Sonoita...

... meine ersten Eindrücke!
Sonoita ist ein kleiner Ort mit weniger als 500 Einwohnern. Zu sehen bekommt man hier allerdings selten jemanden, da die Häuser in den Bergen gut 1km voneinander entfernt stehen. Außerdem liegt Sonoita nur eine halbe Stunde Autofahrt von Mexico entfernt. Das ist einerseits ganz praktisch, weil man in Mexico auf den Märkten ganz günstig einkaufen kann. Andererseits stehen hier überall auf den Straßen sogenannte border patrols, die v.a. Ausländer wie mich ausquetschen. Also immer schön den Pass dabei haben und einen guten Grund wissen, warum man sich in Amerika aufhält... Das hat den Hintergrund, dass wohl Mexicaner gerne nach Amerika geschmuggelt werden.

Das Klima ist recht wüstentypisch: tagsüber heiß, nachts kalt. Gegen Winter sollen aber die Temperaturen durchaus angenehmer werden. Übrigens darf man sich die Wüste hier nicht mit viel Sand vorstellen, sondern eher mit sog. graslands, so wie man es aus den Wild-Western-Filmen kennt (übrigens wurden die meisten hier in Arizona gedreht). Dennoch gibt es streckenweise zahlreiche Kakteen und Palmen.

Zur Tierwelt: Erst mal wimmelt es hier von Grashüpfern jeder Art. Aber die sind ja zum Glück ungefährlich. Dann laufen hier überall Wildkaninchen rum, die den Menschen kaum scheuen. Bei den Trailritten sieht man gelegentlich Antilopen (ein herrliches Bild, auch wenn die Pferde das ganz gruslig finden) und nachts hört man die Coyoten vor dem Fenster heulen. Wirklich aufpassen muss man jedoch immer, wo man hin tritt. Denn hier gibt es Klapperschlangen, die locker ein Pferd töten können. Also möglichst nicht durch hohes Gras waten und wenig FlipFlops tragen bzw. schneller sein, und die Schlange zuerst erschlagen. Außerdem sieht man hier täglich Echsen - mit und ohne Schwanz - sowie ganz lustige Vögel (muss mal noch rausfinden, wie die heißen, aber die sind sehr typisch für Arizona).

Das südliche Arizona ist ansonsten so, wie man sich den "Wilden Westen" vorstellt. So gut wie jeder hat ein (Western-)Pferd und Cowboyhüte sind Pflicht. Da macht es schon Spaß, durchs Land zu fahren. A propos Fahren: Hier sieht man überall große Trucks und Motorrad-Gangs:






Auf den Straßen passiert eigentlich nicht viel. Es geht halt viel geradeaus und ab und zu kommt einen mal ein Auto entgegen. Wichtig ist, dass man IMMER rechts abbiegen darf, auch bei roter Ampel. Rechts vor links gibt es auch nicht wirklich - die Amis fahren halt einfach und man selbst passt lieber auf. Außerdem darf auf den Freeways auch rechts überholt werden. Übrigens ist Autofahren hier ein MUSS. Der nächste Supermarkt ist ca. 35-45 Min. von Sonoita entfernt. Daher kauf ich immer etwas auf Vorrat ein und find die ehemals belächelten XXL-Packungen (es gibt eigentlich nichts in klein oder "normal") eigentlich ganz praktisch. Die Orte haben auch oft keine Fußgängerwege. Muss man mal schnell 500m zur Post, fährt man eben. Was anderes bleibt einen eigentlich kaum übrig.

Hier noch ein Bild von den Straßen, die hier im Süden Arizonas durch herrliche Berglandschaften führen:

Zu den Amis selbst: Leider hab ich noch nicht sooo viele Ur-Amis kennen gelernt, aber die, die ich bisher getroffen habe, sind sehr nett. Das Mädel vor mir kam allerdings zu dem Schluss, dass dies oftmals nur oberflächlig sei. Aber da werde ich wohl eigene Erfahrungen sammeln müssen.

Zum Schluss noch ein Bild von einen der schönen Sonnenaufgänge, die man ja mitbekommt, wenn man so zeitig aufsteht :) Achja, man kann von unserer Ranch aus die Milchstraße am Himmel bestaunen. Es gibt ja kaum Lichter hier und wenig Industrie + Abgase - man hat also stets einen tollen Blick auf die Sterne, das ist unglaublich!

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