Samstag, 15. November 2008

Täglich Pferde, täglich reiten...

... und doch ist kein Tag wie der andere!

Eigentlich ist hier immer was Neues los. Entweder es kommen neue Pferde in den Stall oder man reitet Pferde den Kaufsinteressenten oder Besitzern (die ihre Schützlinge hier in Beritt gegeben haben) vor oder man fährt mit aufs Turnier oder es findet ein Lehrgang auf der Anlage statt oder oder oder... Langweilig wird es bestimmt nicht.

Die Turniere sind hier auch ganz anders aufgebaut als bei uns in Deutschland. Zum einen gibt es keine Reitabzeichen, die einem zum Start in einer bestimmten Klasse qualifizieren. Theoretisch könnte jedes Kind eine S-Dressur mitreiten. Zum anderen darf man bis einschließlich M-Dressur mit normaler Wassertrense reiten. Außerdem ist hier alles eine Dimension größer. Während bei uns nur ein Platz zur Prüfung benutzt wird, laufen hier 6 Prüfungen auf 6 verschiedenen Plätzen parallel. Wo soll man da nur zuerst hinschauen? Man reist auch einen Tag früher an, um die Pferde schon an die Plätze zu gewöhnen und lässt die Tiere dann 2-3 Tage im Stall. Also ein Mega-Event mit hunderten von Pferden - ich war schwer beeindruckt. Etikette ist auch ganz wichtig - jeder dekoriert "seine" Boxen mit Flaggen, Logos, Blumen, Fotos, Schleifen und natürlich der Stalladresse!

Der erste Lehrgang dauerte insgesamt 6 Tage, wobei ich an 4 Tagen insgesamt 6x mitreiten durfte. Die Trainerin kam aus Australien angeflogen, war super nett und kompetent und hat meines Erachtens die richtige Einstellung zum Partner Pferd. Eine Stunde bei ihr kostet normalerweise knapp 100 USD - mir haben ihre Tipps auch gut geholfen. Geritten bin ich die beiden jungen Stuten Victory und Ulissa (seht doch mal unter http://www.stgeorgdressage.com/For%20Sale.htm unter den beiden Namen - da reite ich beide (allerdings hatte Victory da noch Zahnprobleme und auf Ulissa sitz ich da zum ersten Mal)).

1x bin ich den Americon (Stallname: Hasi) geritten, der ein sog. American Showhorse ist (3/4 Araber, 1/4 Saddlebred). Hasi kann zwar alle möglichen Lektionen, ist aber sehr sensibel und hat Schwierigkeiten, sich zunächst einmal loszulassen.

Der Flying Dutchman ("Dutchie") musste auch 1x dran glauben. Er ist ein 14jähriges Canadisches Warmblut, soll schon S-Dressur gelaufen sein und gehört nun einem gleichaltrigen Mädchen, die mit ihm erste Turniererfahrungen sammelt. Hier seht ihr ihn mit Liane im Vordergrund (ich bin mit Ulissa dahinter):
Und das tollste war, dass ich 2x den Fabriano, einen großen Fuchs im Lehrgang reiten konnte. Da ging es dann an die Seitengänge und ich war fix und alle, musste nach jeder Stunde erst mal in den Pool, aber dennoch total glücklich!

Hier noch ein Bild von der Trainingsatmosphere:

Der 2. Lehrgang dauerte nur 1,5 Tage. Als Trainer kam Stephan Kiesewetter, ehemaliger Bundestrainer der behinderten Dressurreiter. Dummerweise habe ich mir gerade zu der Zeit eine Erkältung eingefangen und konnte nicht so, wie ich wollte. Aber vom Zusehen lernt man ja auch ein wenig... Hier ein Bild mit Stephan, Guy auf Leon und Scarlett auf Arbitr:

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